Was heißt eigentlich Tenodese / Tenotomie der langen Bizepssehne oder was wird dabei gemacht?
Wenn die Schulter schmerzt – die lange Bizepssehne als häufige Ursache
Schulterschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden in der Orthopädie. Eine der zentralen Strukturen, die für Schmerzen im vorderen Schulterbereich verantwortlich sein kann, ist die lange Bizepssehne, die von ihrem Ansatz an der Gelenkpfanne über den Oberarmkopf zieht und dann in den Oberarm und Bizepsmuskel mündet.
Sie ist durch ihre Lage häufig Verletzungen, Entzündungen und Verschleiß ausgesetzt.
Patientinnen und Patienten berichten oft über ziehende Schmerzen an der Vorderseite der Schulter, die insbesondere beim Heben oder Drehen des Arms auftreten. Wenn konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Schonung oder entzündungshemmende Medikamente nicht ausreichen, kann ein operativer Eingriff helfen, die Beschwerden dauerhaft zu beseitigen.
Tenotomie und Tenodese – zwei bewährte Operationsverfahren
Prinzipiell lassen sich zwei Operationsmethoden zur Behandlung der langen Bizepssehne unterscheiden: die Tenotomie und die Tenodese.
Beide Verfahren werden in der Regel arthroskopisch (minimal-invasiv) durchgeführt – also besonders schonend für das umliegende Gewebe. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile, die im folgenden etwas näher beleuchtet werden sollen.
Tenotomie – die einfache und schnelle Lösung
Bei der Tenotomie wird die lange Bizepssehne durchtrennt, sodass sie sich aus dem Schultergelenk zurückzieht und in ihrer Knochenrinne am Oberarm verklebt.
Dadurch verschwindet die Reibung im Gelenk, und die Schmerzen lassen meist rasch nach. Diese Methode eignet sich besonders für ältere oder weniger sportlich aktive Patientinnen und Patienten, die eine schnelle Schmerzlinderung wünschen.
Vorteile der Tenotomie
- Rasche Schmerzlinderung
- Kurze Operations- und Rehabilitationszeit
- Minimal-invasiver Eingriff
Mögliche Nachteile
In seltenen Fällen kann sich die Sehne etwas zurückziehen, was eine leichte Verdickung des Bizeps („Popeye-Zeichen“) verursachen kann. In der Regel hat das jedoch keine funktionelle Bedeutung, d.h. auch Patienten nach einer Tenotomie können ihren Arm kraftvoll beugen oder nach außen drehen, da auch an einer gesunden Schulter die kurze Bizepssehne die Hauptkraft ausmacht. Diese läuft außerhalb des Gelenkes und bleibt bei der Tenotomie wie auch bei der Tenodese völlig unbeschadet.
Tenodese – stabile Fixierung der Sehne
Bei der Tenodese wird die Sehne außerhalb des Schultergelenks am Oberarmknochen neu befestigt.
Diese Technik erhält die natürliche Zugrichtung des Bizepsmuskels und beugt einem optisch störenden „Popeye-Zeichen“ vor. Die Tenodese ist insbesondere für jüngere oder sportlich aktive Patientinnen und Patienten geeignet, die Wert auf Muskelkraft und Ästhetik legen.
Dabei unterscheidet man die Tenodese oberhalb und unterhalb des Brustmuskels. Während die Verankerung oberhalb rein arthroskopisch ablaufen kann, muss für die Tenodese unterhalb (sog. subpectorale Tenodese) ein kleiner Schnitt erfolgen. Die Verankerung der Sehne erfolgt dabei jeweils mit speziellen Fadenankern.
Vorteile der Tenodese
- Erhalt der Muskelkraft
- Sehr gutes kosmetisches Ergebnis
- Dauerhafte Stabilität und Funktion
Ablauf der Operation
Die Operation erfolgt in der Regel arthroskopisch – über kleinste Hautschnitte an der Schulter.
Prof. Dr. Gunther Sandmann beurteilt zunächst die Strukturen im Schultergelenk und entscheidet dann, ob eine Tenotomie oder Tenodese sinnvoller ist. Natürlich werden dabei individuelle Bedürfnisse und Ihre Wünsche berücksichtigt. Dies wird im Rahmen des Aufklärungsgesprächs bereits vor OP intensiv mit Ihnen besprochen.
Dank moderner Operationstechniken und langjähriger Erfahrung sorgt Prof. Dr. Sandmann für ein präzises, schonendes und sicheres Behandlungsergebnis.
Nach der Operation und Heilungsverlauf
Nach der Tenodese oder Tenotomie wird die Schulter zunächst kurzzeitig ruhiggestellt, in der Regel mit einer Armschlinge für etwa 1–2 Wochen.
Anschließend beginnt eine individuell abgestimmte Physiotherapie, um Beweglichkeit, Kraft und Stabilität schrittweise wiederherzustellen.
- Nach Tenotomie: Alltagstätigkeiten sind meist nach wenigen Tagen wieder möglich.
- Nach Tenodese: Der Belastungsaufbau erfolgt langsamer, um die neue Sehnenverankerung zu schützen.
In der Regel ist nach 8–12 Wochen wieder eine volle Belastbarkeit erreicht – inklusive sportlicher Aktivitäten.
Behandlung durch Schulterspezialist Prof. Dr. Gunther Sandmann in München
Prof. Dr. Gunther Sandmann ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Spezialisierung auf Schulterchirurgie und arthroskopische Eingriffe.
Sein Fokus liegt auf modernen, schonenden Operationstechniken, einer umfassenden Diagnostik und einer persönlichen, vertrauensvollen Betreuung von der Erstuntersuchung bis zur vollständigen Genesung.
Fazit
Die Tenodese oder Tenotomie der langen Bizepssehne ist eine bewährte und effektive Methode, um Schmerzen in der Schulter dauerhaft zu lindern und die Funktion des Arms wiederherzustellen.
Durch die Kombination aus langjähriger Erfahrung, modernster Operationstechnik und individueller Nachbehandlung sorgt Prof. Dr. Gunther Sandmann in München für optimale Ergebnisse – mit dem Ziel, dass Sie Ihre Schulter bald wieder frei, schmerzfrei und kraftvoll bewegen können.
